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Restaurierung einzelner Hefte
(auf eigene Gefahr !)

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Bei diesem Thema sind die Meinungen sehr unterschiedlich, die einen verneinen fast jeden Eingriff und wollen das Heft im Original erhalten, die anderen können sich vorstellen selbst größere Eingriffe vorzunehmen. Im Prinzip ist es möglich ein völlig zerstörtes Heft, welches nur noch aus Fragmenten besteht wieder herzurichten. Jedem sei hier selbst überlassen wie weit er gehen möchte und was er bereit ist für ein Heft in Z1 oder Z2 zu bezahlen, welches restauriert wurde aus einem Heft in Z3 oder sogar Z4.
In Amerika sind extra für restaurierte Hefte eigene Zustandsbereiche und Preisrichtlinien aufgesetzt worden, wir in Deutschland sind noch nicht so weit. Im Augenblick ist ein restauriertes Heft "offiziell" nie besser im Zustand wie vor dem Eingriff.

Falls man sich nicht sicher ist, sollte man dies Profis überlassen oder gar keine Restauration vornehmen, da fast jeder Sammler erst einmal "negativ" auf eine Restaurierung reagiert. Anbei ein Seite mit vielen extremen Restaurierungen:
COVERRESTAURIERUNG

Klammern
In vielen Fällen weist die Klammer nach "unsachgemäßer" Lagerung (Luftfeuchtigkeit) Roststellen auf, die teilweise sogar auf das Heft übergreifen. Hier ist vor allem die Mitte gemeint, da sich hier häufiger von außen unbemerkt Roststellen bilden.
Dieser Rost kann teilweise oder sogar ganz entfernt werden, wenn man die Klammer vorsichtig entfernt, diese entweder falls es machbar ist mit einer Rasierklinge oder ähnlich scharfen Instrument vom Rost zu säubern oder im Extremfall sogar durch eine Klammer eines anderen Heftes (desselben Jahrgangs oder sogar desgleichen Heftes) zu ersetzen. Die Mittelseite kann man mit einem harten Radiergummi sehr vorsichtig an den befallenen Stellen von Rost befreit werden.

Wulst
Ein Grauen für jeden Comicfreund ist die Wulst, die sich so gerne an der Falz durch Lagerung bildet. Auch diese läst sich ein wenig oder sogar ganz durch einige Tricks zurückbilden. Die beliebteste (aber auch gefährliche) Methode ist hier wohl das bügeln. Bei diesem fährt man mit einem Bügeleisen von der Mitte des Heftes immer wieder zur Falz, bis sich die Wulst zurückgebildet hat. Natürlich sollte man etwas entsprechendes zwischen Heft und Bügeleisen legen, damit die Hitze nicht direkt auf das Heft einwirkt. Dabei kann es sich um anderes Papier handeln. Dieses Vorgang sollte aber nicht zu lange durchgeführt werden, da sich sonst die Farbe verändert.
Jeder kann es ja mal ausprobieren an einem weniger wertvollen Heft.

Entfernen von Klebestreifen (Tesa)
Hierbei kann ich mir drei Methoden vorstellen. Die erste Methode läst sich vor allem bei neueren Heften mit eingeklebter Beilage durchführen und besteht in dem vorsichtigen herabziehen des Klebebandes. Dabei sollte aber eher auf jeden Fall auf die zweite Methode zurückgegriffen werden und ein entsprechendes Werkzeug (Rasierklinge oder ähnliches) zu Hilfe genommen werden. Dieses wird vorsichtig zwischen dem Heft und dem Klebestreifen gezogen und durch langsame Bewegungen wird das Klebeband gelöst.
Bei der dritten Methode verwendet man eine "Hitzeelement" wie z.B. einen haushaltsüblichen Fön um die Klebeelemente des Tesas anzulösen. Auch hierbei sollte man eine Rasierklinge zur Hilfe nehmen. Es ist aber ein wenig "Gefühl" gefragt, da wir das Heft ja nicht "anbrennen" lassen wollen.
Ärgerlich sind hinterher die Tesareste, die man mit einem harten Radiergummi versuchen kann wenigstens größtenteils zu entfernen.

Risse - Klebestreifen
Vor allen in der Falz bilden sich häufiger Risse, oder sogar Fehlstücke durch z.B. Sammlung in der alten MM Sammelmappen (Stäbchen), diese können sogar so weit gehen, das das Cover nur noch in zwei Teilen vorliegt.
Um diese Risse zu schließen sollte auf fettfreies Klebeband zurückgegriffen (z.B. Filmoplast) werden und dieses auch nicht zu groß zu verwenden. Bei einer Coverrestaurierung im größeren Stil würde ich sogar vorschlagen das Cover vorher aus der Klammerung zu lösen. Tesafilm sollte eigentlich nicht verwendet werden, da es doch zu sehr "fettet" und auf das Heft selbst übergreift. Ein Streifen Filmoplast auf einen ersten Blick nicht sofort zu erkennen und mit ein wenig Übung sieht das Heft später auch optisch gut aus.
Ich selbst verwende diese Methode nur, wenn ich befürchte, das das Heft ohne diesen Eingriff weiterreisen könnte.

Risse - Kleber oder Kleister
Risse lassen sich natürlich auch vollständig durch ein geeignetes  Klebemittel schließen. Hierbei sollte natürlich nicht zuviel genommen werden, da man Reststellen sehen könnte. Eine gute Methode scheint hier der Kleister (Mehlkleister) zu sein, den man ja auch von einer Tapete her kennt. Dieser greift das Papier nicht so stark an und trocknet sehr schön aus. Bei allen Methoden bleibt der Riss leicht oder je nach Training auch stark sichtbar.

Risse - Papiermasse
Eine sehr schöne Methode ohne Klebemittel auszukommen ist eine geeignete Papiermasse zu nehmen (einfaches Papierschöpfen) und diese als Klebemitte zu nehmen, dabei sieht man aber gerade bei Rissen das zusätzlich verwendete Papier. Diese Methode kann man aber wunderschön bei Rissen mit Fehlstellen anwenden.

Fehlstellen - Papiermasse/andere Hefte
Mit ein wenig Übung können Fehlstellen geschlossen werden mit Resten älterer Hefte. Dabei werden Teilstücke älterer Hefte die Farblich mit dem zu behandelten Heft zusammenpassen verwendet. Diese Stücke werden gerissen um eine natürliche Form zu gewährleisten und mit Tapetenkleister eingeschmiert und auf die Fehlstelle aufgebracht. Um aber gerade bei dieser Methode erfolgreich zu sein sollte schon ein wenig Übung und künstlerische Ader vorliegen.

Weiterführende Webseiten
Die Restaurierung von Papier - einige detaillierte Informationen zu diesem Thema. Hier wird auch erklärt, mit welchen Mittel man welchen Fleck wieder entfernen könnte. Auch die Methode mit Wasser wird hier näher erläutert